In diesem Jahr konnten 4 unserer Schüler und Jugendlichen die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft in München erreichen. Dies war nicht nur einmalig in unserer Vereinsgeschichte, sondern auch das erste Mal, dass Schüler von der Insel Rügen an der Deutschen Meisterschaft im Sportschießen teilgenommen haben. Obwohl die Corona – Pandemie vieles sehr schwer gemacht hatte und das Training dadurch nicht optimal war, konnte unsere Jugend Ergebnisse erzielen, die für München ausreichten. Die Binzer Schützinnen Fine Soppa (Disziplin 1.10.21), Leonie Dräger (Disziplin 1.10.43) und Jennifer Schubert (Disziplin 1.10.43) vertraten unsere Gilde mit dem Luftgewehr und Maximilian Blossey (Disziplin 2.10.40) mit der Luftpistole.
Die Deutschen Meisterschaften in den Luftdruckdisziplinen stehend frei fanden in der Zeit vom 27.08. – 05.09.2021 in der Luftdruckhalle auf der Olympia-Schießanlage in Garching bei München statt. Leider waren durch die Pandemie keine Zuschauer erlaubt, so dass unser Fanclub nicht mit nach München fahren konnte. Da wir mehrere Altersklassen am Start hatten, ergab es sich, dass unsere verantwortlichen Trainer Wolfgang und Manfred an beiden Wochenenden nach München fahren durften. Den 1. Start hatte Max mit der Luftpistole am Freitag, den 27.08. gegen 13:30 Uhr. Damit ein optimaler Wettkampftag gewährleistet wurde, wurde von unseren Sponsoren eine Übernachtung in Garching ermöglicht. Er war schon im vergangenen Jahr als Teilnehmer dabei und kannte somit schon die Abläufe von der Waffenkontrolle über die Probe bis hin zum Wertungsschießen. Mit 538 Ringen konnte Max sein Leistungsniveau erreichen und einen sehr guten 29. Platz belegen. Die geplante Rückfahrt am Samstag gestaltete sich jedoch anders als erwartet. Geplant war die Heimfahrt nach Binz und am 03.09. mit den 3 Mädels zu ihrem Wettkampfwochenende nach München. Doch es kam ganz anders. Wolfgang erhielt am Freitagabend einen Anruf von der Wettkampfleitung, um zu einem sofortigen Termin zu erscheinen. Dort wurde ihm mitgeteilt das Leonie und Jennifer versehentlich unter einer falschen Altersklasse gemeldet waren und somit nicht am 04.09. sondern schon am Sonntag den 29.08. an den Start gehen müssen. Obwohl Wolfgang und auch andere Mitglieder des Vorstandes erklärten, dass beide Teilnehmerinnen sich auf Rügen befinden und damit fast 1000 km weit weg sind, ließ die Wettkampfleitung keine Kompromisse zu. Wolfgang sollte sofort die Teilnahme zu- oder absagen, ohne überhaupt eine Lösung parat zu haben. Nach kurzer Überlegung sagte er den Start zu, da er unseren Starterinnen den tollen Erfolg einer Teilnahme nicht zerstören wollte. Jetzt galt es das Problem zu lösen, wie bekommen wir die beiden Schützinnen binnen 36 h von Binz nach München an den Start. In Binz wusste davon noch niemand etwas und es begann ein aufgeregter aber sehr lösungsorientierter Telefonmarathon mit Trainern, Schützinnen, Eltern und Verantwortlichen der Gilde. Es wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt. Jennifer und Leonie packten selbstständig die Ausrüstung zusammen, wobei sie sonst immer von den Trainern unterstützt werden. Dieses Mal mussten sie beide die gesamte Verantwortung selbst tragen, damit alles vollständig ist. Die Aufregung und Anspannung waren dementsprechend groß. Rene und Diana brachten die beiden am Samstag Vormittag nach Hermsdorf (A9/A4), wo sie von Manfred und Wolfgang in Empfang genommen wurden. Die beiden Trainer nahmen sie dann mit nach München, während Max, Diana und Rene zurück nach Binz fuhren. Am Sonntagmorgen standen wir dann im Büro der Wettkampfleitung zur Anmeldung bereit. Mit ungläubigen und staunenden Blicken der Wettkampfleitung wurden die Starkarten neu geschrieben und um 10.00 Uhr begann für Leonie und Jennifer der Wettkampf bei ihrer 1. Deutschen Meisterschaft. Auf Grund dieses Stresses und der Aufregung konnten beide nicht ihr volles Leistungsniveau abrufen. Trotzdem war schon die Teilnahme ein Riesenerfolg und eine tolle Erfahrung für beide. Es wurden viele neue Eindrücke gesammelt und sich die eine oder andere Anregung abgeschaut und aufgenommen. Leonie erreichte 576,8 Ringe und Jennifer 559,4 Ringe. Leider ging es direkt nach dem Wettkampf wieder zurück, weil beide Schützinnen am folgenden Montag ihre Ausbildung begannen.
Am darauffolgenden Wochenende hatte dann Fine ihren Start. Dieser lief wie geplant ab und sie hatte dadurch eine deutlich entspanntere Atmosphäre. Fine schaffte bei ihrer Teilnahme einen tollen Wettkampf und erreichte 182,6 Ringe und damit ihr durchschnittliches Leistungsniveau. Das ist im Angesicht der Aufregung einer 1. Teilnahme an so einem großen Wettkampf eine tolle Leistung.
Insgesamt wurden von unseren Schützinnen und Schützen viele neue Eindrücke und Erfahrungen gesammelt. Es wurde ein zusätzlicher Ehrgeiz geweckt, weil alle wieder die Qualifikation schaffen wollen. München 2022 wartet bestimmt auf die Jugend der Schützengilde Binz 1925/1991 e.V..